Lecture and Talk

Mit Mace Ojala und Marja Ahti
In Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich “Virtuelle Lebenswelten“ an der Ruhr-Universität Bochum

In einer Realität, in der die Technologie unaufhaltsam mehr und mehr Funktionen und Aufgaben übernimmt, möchten wir die Eigenschaften und das Potenzial des maschinellen Hörens mit den traditionellen Fähigkeiten des menschlichen Hörens vergleichen. Sind wir uns des Unterschieds zwischen datengesteuerter Analyse und kontextuellem Verständnis, zwischen objektivem und subjektivem Hören bewusst? Wie können wir beides auf kritische, kooperative und emanzipatorische Weise miteinander verbinden? Könnte das Zuhören dazu beitragen, den engen Rollen, die uns unsere entfremdende Konsumkultur auferlegt, zu widerstehen, sie abzulehnen und zu untergraben und stattdessen unsere mehr-als-menschlichen Ohren auf ergebnisoffene, demokratische, poetische und sorgfältige Beziehungen innerhalb der verstrickten mehr-als-menschlichen Welt, von der wir abhängen, umzustimmen?

Der Medienwissenschaftler Mace Ojala von der Ruhr-Universität Bochum wird argumentieren, warum wir unsere Computer für spekulatives und kritisches Zuhören nutzen sollten, und gibt einige praktische Tipps, wie wir das tun könnten.

Ein weiterer Aspekt des Zuhörens wird von der Künstlerin Marja Ahti vorgestellt. Sie erörtert ihre kompositorische Praxis als einen Weg, die Welt zu erforschen, und verfolgt ihre Philosophie des Zuhörens und der Begegnung anhand ihrer jüngsten Solo- und Gemeinschaftsarbeiten. Ahti spricht über das Zusammenspiel von Zufall und Absicht in ihrer Musik, die Poesie gewöhnlicher Klänge, das Zuhören als Einstimmung und ihre Verwendung von Feldaufnahmen neben elektronischen und instrumentalen Klangfarben und Stimmungen.

Beide Präsentationen werden von Hörbeispielen begleitet.

Anschließend werden Mace Ojala und Marja Ahti mit dem Publikum diskutieren, inwieweit wir durch ein bewussteres Zuhören auf die sich entwickelnden Chancen und Risiken des technischen Fortschritts aufmerksam werden können.

Vortrag und Diskussion werden in englischer Sprache gehalten. Der Eintritt ist frei.