Melanie Windl

SYNKE

SYNKE

In der Dämmerung der kürzer werdenden Nächte passieren die Hurtigruten-Schiffe auf ihrer Route zwischen Island und Norwegen meinen Aufenthaltsort Gramarsvika. Während ich in den Klängen des Hydrophons versinke, schweifen die Gedanken zu den mächtigen Tankern der Kreuzfahrtindustrie. Sie überqueren wochenlang die Ozeane, ohne dass es an Bord Einrichtungen zur Wasserfilterung und zum Abfallrecycling gibt. Reedereien werden bei nachgewiesener Entsorgung des Mülls ins Meer regelmäßig zu Geldstrafen in Millionenhöhe verurteilt. Jährlich gelangen so elf Millionen Kubikmeter Plastik durch Industrie und Tourismus in die marinen Lebensräume.

GEODATEN:
64°04’23.9″N 9°56’48.8″E | Stokkøya, 7178 Stokkøy, Norwegen

© Melanie Windl

Melanie Windl

© Anssi Hautamäki

Vita

Am Übergang zwischen analogen und digitalen Klängen sind Melanie Windls Projekte gleichermaßen von der Erforschung neuer Technologien und vorhandenen wie selbstproduzierten Materialien geprägt. In der Zusammenführung von multisensorischen und multimedialen Ebenen schafft die Künstlerin poetische, traumgleiche Kompositionen und Environments, welche die Wechselbeziehung zwischen Menschen, ihrer künstlichen Umgebung und der Natur reflektieren. Melanie Windl studierte Plastik, Medien- und Klangkunst bei Tamás Waliczky, Christina Kubisch (HBK Saar) und Peter Kiefer (HfM Mainz) Seit 2013 finden regelmäßig Kollaborationen mit internationalen Institutionen statt, u.a. mit dem Künstlerhaus Schloss Balmoral (GER), Residency Unlimited (NYC) LES Studio Program (NYC), Meta.Morf Biennale for Art and Technology (NO), Tokyo Experimental Festival (JP), Titanik AiR (FI) und der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen (GER).