Maria Matinyan

Textile Zone

Textile Zone

Hommage an die Textilfabrik Shirak von Maria Matinyan – aus Ruinen neues Leben erschaffen, ebenso wie ein Klangporträt einer Textilfabrik in Gyumri, auch bekannt als die „Stadt der Meister“. Diese Fabrik hat eine harte Biografie, denn sie wurde 1988 durch ein Erdbeben und den anschließenden Zerfall der Sowjetunion zerstört. Nach über 60 Jahren in Betrieb ist die Fabrik nun eine verlassene Ruine. Dieser mystische Raum als Zone (in Anlehnung an die Zone im Film Stalker von Andrey Tarkovsky) hat eine sakrale Bedeutung und enthält eine vielschichtige Collage von Stimmen. Wo menschliche Sprache mit dem Geräusch der Motoren von Textilmaschinen erscheint. Und die Geräusche des Windes aus den Ruinen im Gespräch mit den Geistern der Proletarier stehen. Die Komposition zielt darauf ab, Erinnerung und Bedeutung zu recyceln, um ein neues Klangbild eines vergessenen Raums zu entwickeln. Sie basiert auf Archivaufnahmen der Fabrik aus der Zeit vor dem Erdbeben, auf lautmalerischen Erinnerungen der Menschen, auf Interviews mit Zeitzeugen und auf Aufnahmen aus der Gegenwart.

GEODATEN:
40°47’58.2 „N 43°51’07.1 „E | Gyumri, Provinz Shirak, Armenien

© Maria Matinyan

Maria Matinyan

© Ibrahim Memkelo

Vita

Maria Matinyan ist eine in München lebende Künstlerin, Kunstpädagogin und Kuratorin armenischer Herkunft. Als ortsspezifische Künstlerin fokussiert sie sich auf die künstlerische Auseinandersetzung mit Räumen, Zeit und Erinnerungen; insbesondere mit den Klang-Erinnerungen an speziellen Orten, Menschen, Gefühlen und Ereignissen. Sie erscheinen als eine Verbindung zwischen der Vergangenheit, der Zukunft und dem, wo wir jetzt stehen. 2020 gründete sie mit weiteren Künstler*innen aus München und Gjumri/Armenien die sozial-kulturelle Plattform G.URBAN um den Austausch zwischen jungen armenischen, deutschen und internationalen Künstler*innen durch gemeinsame Projekte zu fördern. Seitdem wurden drei große Projekte realisiert: „Ground Art Fest“ in Gjumri, das Residenzprogramm „M A R D S“ in München und „Artworks For Peace„.