In Memoriam: Friedhelm Hartmann

Freed wurde am 24.4.1963 als Sohn von Rosemary und Johannes Hartmann im kommunistischen Ostdeutschland geboren und von klein auf war das Wichtigste in seinem Leben die Freiheit. Freiheit der Gedanken, Freiheit der Wahl, Freiheit des Schaffens.
Schon in jungen Jahren begann er, Geschichten und Lieder zu schreiben und Musik zu machen. In der Grundschule begann er, Klavier zu spielen und schrieb ständig Musik. Das war sein Leben, von seinem Anfang bis zu seinem plötzlichen Ende.
Seine musikalische Ausbildung war äußerst reichhaltig:
In den Jahren 1979-1986 studierte er Komposition an der Hochschule für Musik in Dresden.
Von 1986-1988 war er Meisterschüler an der Hochschule der Künste in Berlin
Und von 1989-1993 studierte er algorithmische Komposition am Institut für Computermusik und elektronische Medien an der Folkwang Universität der Künste in Essen.
In dieser Zeit war er auch aktives Mitglied in der Organisation der Deutschen Gesellschaft für Elektroakustische Musik.
Freed schuf mit Herzblut und absoluter Hingabe innovative Musik und war damit wohl seiner Zeit voraus. Er strebte danach, eine neue Sprache in der Musik zu schaffen, die von der Welt noch nicht anerkannt wurde.
1986 floh Freed aus der DDR, um der Freiheit willen.
In den Jahren 1993-1995 studierte er als Stipendiat der Deutschen Akademie an der Universität Tel Aviv Musiksemiologie bei Prof. Yitzhak Sadai.
Im Jahr 1996 zog er dann nach Israel, wo er heiratete und eine Familie gründete.
Freed liebte das Meer und baute sein Haus an der Mittelmeerküste südlich von Tel Aviv, wo er auch am 1.2.23 auf tragische Weise ums Leben kam.

Geschrieben von Rika Refaeli, Partnerin

„Auch wir haben die Freundschaft und den künstlerischen und intellektuellen Austausch mit Freed immer als sehr bereichernd empfunden.“

Heinz-Josef Florian, Karl-Heinz Blomann und das Team von BLAUES RAUSCHEN

In Memoriam: Friedhelm Hartmann

© Etta Gerdes

Friedhelm Hartmann beim Festival Blaues Rauschen 2022