Sehr verehrtes Publikum, liebe Gäste,

wenn in diesem Jahr das Festival BLAUES RAUSCHEN zum vierten Mal in verschiedenen Städten des Ruhrgebiets für klangstarke Experimente im Spannungsfeld zwischen analoger und digitaler Innovation sorgt, ist es eine besondere Freude, dass Herne erneut dabei sein kann. Schon 2017 und 2018 waren die bis dahin vor Ort ungehörten Künstler*innen eine prägende Bereicherung der kulturellen Angebote in unserer Stadt. Und es zeigte sich, dass die Fragestellung nach der Veränderung des kreativen Handelns durch technische Entwicklungen zukunftsweisend bleiben sollte.

Das gilt auch und gerade, wenn aufeinanderfolgende und gleichzeitige Krisen unser Denken und Handeln zu bestimmen drohen. Ungezügelte Kreativität und der Mut, gewohnte Bahnen zu verlassen, gehören zu denKräften, die einer Gesellschaft helfen können, erfolgreich nach Alternativen und Auswegen zu suchen.

Und auch im Feld der computerbasierten elektronischen Musik spielen Improvisation und das Reagieren auf besondere Momente während der Live-Aufführung eine mitunter prägende Rolle – ein Talent, das in zunehmendem Maße in weiten Teilen der Gesellschaft und ihrer Aufgaben gefragt ist. So ist es den Künstler*innen und ihrem Publikum zu wünschen, dass sie die sicherlich intensiven Begegnungen in Hernes „Altem Wartesaal“ dazu nutzen können, neue Energie entstehen zu lassen und gegenseitig Impulse auszutauschen. Diese dynamischen Prozesse wieder gemeinsam „live“ erleben zu können, erwarten wir mit Spannung und Vorfreude. Und ebenso, dass es einige Wochen später imRadio heißen wird „…aufgezeichnet beim Festival BLAUES RAUSCHEN in Herne“.

Ich wünsche allen Beteiligten und Festivalgästen hier und in unseren Nachbarstädten anregende und erfolgreiche Festivaltage.

Andreas Merkendorf
Beigeordneter Bildung, Kultur, Kinder-Jugend-Familie der Stadt Herne

Foto © Thomas Schmidt