Verwoben in einem Netz aus elektronischen Klängen und akustischen Instrumenten: Die in Mailand lebende, argentinische Künstlerin Yamila bewegt sich zwischen den Polen der analogen und digitalen Klangwelten und verweigert sich jeglicher Genrebeschränkung. Ihr Debütalbum Iras Fajro präsentierte eine klangliche Radikalität, die gleichwohl ihre Wurzeln in traditionellen Formen sucht und sie in unvorhersehbare Dimensionen überführt − ein Feld der Verhandlung und des Experimentierens. Mit ihrem zweiten Album Visions ist Yamila eine noch intimere, fast schon existenzialistische Katharsis gelungen, die den Hörer auf eine Reise zwischen Körperlichkeit und Transzendenz mitnimmt.

In ihrer Performance beim BLAUEN RAUSCHEN Festival 2025 wird sie diese kathartische Bewegung weiterführen. Ihre Musik verbindet barocke Harmonik, spanische Folklore und digitales Rauschen, wobei die Schnittstellen zwischen diesen unterschiedlichen Einflüssen auffallend konfrontativ angelegt sind. Yamilas Stimme oszilliert zwischen fragiler Verletzlichkeit und entfesselter Intensität und ruft mit geradezu biblischer Wucht Bilder von Lust und Schmerz hervor. Ihre Lieder sind nicht nur gesungene Narrative, sondern verdichtete Erfahrungsräume, in denen Schmerz und Heilung untrennbar miteinander verbunden sind.