Die Körperlichkeit der Musik: Bei BLAUES RAUSCHEN präsentiert die schweizerisch-französische Komponistin und Klangkünstlerin Noémi Büchi live liquefaction mit Bezügen auf ihre bisherigen Kompositionen und auf ihre aktuelle EP „liquid bones“. Büchis klangliche Strukturen und ästhetische Entscheidungen hinterfragen den Zustand der Materialität in einer zunehmend fließenden und immateriellen Welt und schlagen eine neue Avantgarde vor, der es „nicht darum geht, etwas zu schaffen, das noch nicht existiert, sondern darum, starre Genres aufzugeben und zu verwirren“. Ihr elektronischer Maximalismus hinterfragt unsere lineare Wahrnehmung von Zeit und bietet einen Einblick in eine Welt, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einem einzigen Moment verschmelzen. Die Künstlerin stellt vielschichtige analoge Synthesizer-Texturen, kristallklare Klänge und fast brutalistische Geräusche gegenüber, während sie sich in kompositorischen Strukturen entfalten, die Pop-Songs ähneln. Angetrieben von einem Orchester aus unzähligen Teilen erzeugt ihre Musik transzendente Intonationen, die mit den Körpern der Zuhörer in Resonanz treten. 

Noémi Büchi schafft und erforscht das Potenzial genreübergreifender musikalischer Strukturen. Ihre Musik ist durch eine zarte Synthese aus texturreichen Rhythmen und elektroakustisch-orchestraler Abstraktion geprägt. Sie kontrastiert rhythmische Körperlichkeit mit Störungen und betont spielerisch Unregelmäßigkeiten, wodurch ein expansives Hörerlebnis entsteht, das von Details und Erhebungen geprägt ist.