Die von Moritz Wesp entwickelte Virtual Trombone ist eine faszinierende Neu-Erfindung eines etablierten Blechblasinstruments. Wo sonst Schallbecher oder Zug berührt und geführt werden, spielt Wesp sein virtuelles Instrument förmlich in die Luft hinein. Die technische Ausstattung des Instruments umfasst verschiedene Sensoren mit exotischen Namen wie Theremin-Abstandssensor oder Virtual Plunger. Das Instrument erlaubt es Wesp, die Körperlichkeit und Intuitivität des analogen Vorbilds zu erleben, dabei aber nicht mehr durch die physikalischen Grenzen ausgebremst zu werden; die Musik, die er auch bei BLAUES RAUSCHEN präsentiert, zeigt sich entsprechend schrankenlos und auffallend magisch.

Dass er seine Instrumente selber entwickelt, konstruiert und programmiert, gehört zum Faszinosum des Musikers Moritz Wesp, der sich dementsprechend in vergleichsweise kurzer Zeit einen Namen in der Jazz- und Improvisationsszene Europas gemacht hat: Als Komponist und Posaunist in verschiedenen Gruppenkonstellationen, als Leader oder als innovativer, experimenteller, bisweilen schriller Sideman. Bei BLAUES RAUSCHEN 2024 war Wesp bereits Teilnehmer des Workshops “Creative exploration: co-creation in the digital era” und brachte seine Fähigkeiten in die Performance „What´s a Boy without a Name?“ ein.