Beim Festival BLAUES RAUSCHEN wird die Berliner Produzentin Jessica Ekomane den Raum in ein oszillierendes Feld aus Impulsen, Verzerrungen und subkutanen Vibrationen verwandeln. Ihre international gefeierten Vier-Kanal-Performances spielen mit Phasenverschiebungen und akustischen Täuschungen, die sich ständig neu justieren und das Gehör herausfordern. Hier zerfließen Rhythmus und Struktur zu einer viskosen Masse, brechen auseinander, bauen sich wieder auf – eine physische wie meditative Erfahrung, die das Publikum in einen Zustand zwischen fokussierter Aufmerksamkeit und hypnotischer Auflösung versetzt.

Jessica Ekomane arbeitet an den Schnittstellen von Sound, Raum und Wahrnehmung. Ihre Kompositionen zerlegen rhythmische Strukturen und transformieren sie in neue Kontexte, in denen Minimalismus auf psychoakustische Illusion trifft. Mit einem Gespür für Dynamik und Kontrast erzeugt sie mehrdimensionale Klangräume, die sich zwischen digitaler Strenge und organischer Fluidität bewegen. Als eine der spannendsten Stimmen experimenteller elektronischer Musik unserer Zeit erforscht sie, wie Klang kollektive und individuelle Wahrnehmungen formt. Hört man ihr Stück Solid of a Revolution aus dem Album Multifocal, öffnen sich neue soziale und politische Möglichkeitsräume – was kann man sich mehr von Musik erhoffen?