„Erdenkunst“ – so könnte man es nennen, was die Berliner Soundkünstlerin und Komponistin Jana Irmert zur Aufführung bringt. Für ihre Live-Performance Ashes, die das Vulkanische schon im Namen führt, bedient sie sich eigener Field Recordings von Lava, Geröll und Wüstensand. Diese treffen in Ashes auf bearbeitete Stimmfetzen, auf digitale und analoge Formen der Synthese und manipulierte Samples – zusammengeführt unter dem Dach einer soundhaften Forschungsarbeit, in der Irmert die terrestrischen Gesteins- und Sedimentschichten unter die Lupe ihres Gerätefuhrparks aus elektromagnetischen Spulen und Kontaktmikrofonen nimmt. Der damit abgesteckte Zeitrahmen der Performance nimmt planetare Züge an und reicht hunderte Millionen Jahre zurück.

Jana Irmert ist als Berliner Klangkünstlerin und Komponistin längst als Koryphäe im Feld der spatialisierten Sound-Installationen, als Komponistin und Live-Performerin etabliert. Ihre Arbeiten loten oft das Verhältnis zwischen musikalischem (kultiviertem) Klang und (natürlichem) Geräusch aus. Wiederholt lässt sie arbiträre „Noises“ aufeinanderprallen und gibt die Bewertung des Gehörten aus der Hand – in die Trommelfelle der Rezipient*innen. Gleichsam ist eine unmittelbare Nähe zu wissenschaftlicher Methodik stets virulent in den Kompositionen und Installationen, die sie zu einem gern gesehenen Gast bei allerlei renommierten Festivals rund um den Planeten gemacht hat.