rasmus nordholt-frieling

Treibende Grooves, barocke Arien, westafrikanische Polyrhythmik und Echos der Avantgarden des 20. Jahrhunderts: Rasmus Nordholt-Frieling ist fasziniert von heterogenen klanglichen Materialien. Wie modulieren sie sich in der Überlagerung und Schichtung wechselseitig und schaffen so neue klangliche Kosmologien? Auf dieser Suche verschaltet er bei BLAUES RAUSCHEN live modulare Synthesizer-Anordnungen und kombiniert da bei klassische Sequencing-Techniken mit zeitgenössischen Klangerzeugern und digitalen Samples akustischer Instrumente. Aus einem Dickicht rhythmisch ungebundener Impulse und asynchroner Modulationen setzen sich Grooves zusammen, wird das Gefüge von einer Bassdrum konsolidiert oder entlang der gesampelten Textur einer Santoor fortgetragen, um sich dann wieder in einem freudvollen Lärm zu verlieren.

Oper, Theater, Performance – der Bochumer Elektronik-Musiker Rasmus Nordholt-Frieling ist an Arbeiten von u.a. Rimini Protokoll, Renegade, Gudrun Lange und Samir Akika beteiligt und eng assoziiert mit der Künstlergruppe kainkollektiv. Als Doktor der Philosophie hat er sich mit einer Reflexion musikalischer Relationen innerhalb vordergründig nicht-musikalischer Kontexte befasst. Er kartografiert dabei die musikalischen Ebenen etwa der Philosophien Leibniz‘, Deleuze‘ und Guattaris, der Gestaltungslehre Paul Klees oder der Beschreibungsweisen unserer technologischen Gegenwart, in der sich menschliche und nicht-menschliche Akteure wechselseitig modulieren.

rasmus nordholt-frieling

Foto © Robin Junicke

Samstag | 2. OKTober 2021 | 20.45 Uhr
Tresor-West DOrtmund