enrique tomás

a moment of transition

Die meisten alternativen Formate für den Vertrieb von Live-Musik während der COVID-19-Krise sieht Enrique Tomás von zwei altbekannten Paradigmen inspiriert. Zum einen sind es die klassischen, Chatroulette-ähnlichen Video-Sharing-Plattformen, auf denen Musiker ihre Schlafzimmerkonzerte streamen. Die Kommunikation seitens des Publikums ist hier zumeist auf eingeblendete Texte limitiert. Beim zweiten Format, dem Multiplayer-Videospiel-Paradigma, kann das Publikum das Musikevent räumlich durch virtuelle soziale Umgebungen navigieren. Tomás wird diese Verteilungsformate kritisch diskutieren und alternative Wege vorschlagen, die auf poetischeren Arrangements elektronischer Medien beruhen.

„A Moment of Transition“ ist Tomás´ aktuelle Live-Elektronik-Arbeit, die mit einem selbst entwickelten Interface ausgeführt wird, dessen Form von bestimmten (?) Klanggesten inspiriert wurde. Per Berührung mit der Hand erkundet Tomás die taktilen Muster, die auf dem Instrument eingraviert sind. Die Materialität der Schnittstelle wird zur physischen Notation, die die in Kombination mit den Berührungsgeräuschen die Performance bedingt und hervorruft.

Enrique Tomás forscht an der Kunstuniversität Linz nach alternativen musikalischen Ausdrucksformen und spielt dabei mit Klang, Kunst und Technologie. Er untersucht die Schnittstelle zwischen Klangkunst, Computermusik, lokativen Medien und Mensch-Maschine-Interaktionen und schafft eigens kreierte Instrumente und Interfaces – individuelle Konstruktionen, die wesentlich seiner akustischen Vorstellungskraft entspringen. Seine kompromisslosen Konzerte fordern unsere Fähigkeiten zum aktiven Hören durch den Einsatz extremer Amplituden- und Frequenzbereiche.

enrique tomas

a moment of transition

Foto © Elisa Unger

Sonntag | 3. OKTober 2021 | 15.00 Uhr
Galerie Gublia Essen

Website: ultranoise.es