Frank Niehusmann

Ein Wald voller Sägen: Baumsägen, Kettensägen, Motorsägen. Sägen in der Nähe, Sägen in der Ferne. Sie knattern, rattern, kreischen und gröhlen. Der Wald ist ein Arbeitsplatz. Zugleich ist der Wald ein Zoo: im Tiergehege im Heissiwald in Essen-Bredeney leben hinter Maschendraht Wildschweine, die täglich gefüttert werden – z.B. mit Obst- und Gemüseresten. Wenn sie dabei Pfirsichkerne knacken, geht ein seltsam perkussiver Klang mit ihrem Schmatzen durch den Wald – und im Hintergrund röhrt ein Hirsch. Im Hintergrund rauscht auch: die Bundesstraße, die Landstraße, die Autobahn, der Flugverkehr, das Stadt-Gebiet, das Ruhrgebiet. Jedenfalls war das vor 25 Jahren so: Die Tonaufnahmen von Frank Niehusmann stammen aus den Wäldern des Ruhrgebiets in der Mitte der 1990er Jahre.

GEODATEN:
51°23’36.3″N 6°59’16.8″E  |  Heissiwald, Essen, Deutschland

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© Frank Niehusmann

frank niehusmann

© Gabriele Hammelmann

BIO

– Frank Niehusmann (*1960) stammt aus Essen und lebt heute auf der anderen Seite der Ruhr in Velbert.
– 1978: Erste Experimente mit elektroakustischen Kompositionen.
– 1980-1986: Studium der Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum.
– 1983-1998: Autor für Rundfunk und Fernsehen.
– 1992: Stipendiat der Stiftung Kulturfonds im Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf.
– 2004: Gastkünstler am ZKM Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe.
– 2006-2013: Vorstandsmitglied der DEGEM – Deutsche Gesellschaft für Elektroakustische Musik.
– Kompositionen für Konzerte, Theater- und CD-Produktionen, Radiosendungen, Klanginstallationen, Film-, Fernseh- und Video-Produktionen.
– Aufführungen in Europa, Asien, Nord- und Südamerika;
– Tonträger-Veröffentlichungen u.a. bei Cybele Records, Edition Degem, Nurnichtnur, Wergo.
– Kurator und Leiter mehrerer Festivals, Konzertreihen und Symposien.

Website: niehusmann.org